Virus

Scary News

Update 26.3.2020: Mehr als 1600 Infizierte, 5 Tote (krank, Ü80). Die Anzahl der zu betreuenden Patient*innen ist gestiegen, noch ist aber Luft nach oben. Das Problem ist offenbar weniger die Anzahl der Patient*innen sondern die mangelnde Schutzkleidung – für Krankenhäuser, Arztpraxen und ambulante Pflegedienste, die aktuell oft vergessen werden. Auch in den Danke schön-Jubeleien, die man fast jeden Tag hört. Ist auch billiger als eine anständige Entlohnung und man fühlt sich selbst direkt besser. Nehm ich an.

Was mich gestern wirklich schockiert hat, war eine Formulierung aus Straßburg. Frankreich hat deutlich mehr mit der Situation zu kämpfen, ist nach Italien und Spanien besonders betroffen. In der Uniklinik gab es diese Entscheidungen:

  • Seit dem 21. März würden Patienten, die älter sind als 80 Jahre, nicht mehr beatmet. Stattdessen erfolge „Sterbebegleitung mit Opiaten und Schlafmitteln“
  • Patienten in Pflegeheimen, die älter als 80 Jahre und beatmungspflichtig wären, „erhalten eine schnelle Sterbebegleitung mit Opiaten und Schlafmittel durch den Rettungsdienst“. 

Ja, es gibt eine Ethikkommission und es werden immer Einzelfallentscheidungen getroffen. Aber diese Formulierung hat mich dennoch sehr getroffen: Opiate und Schlafmittel wo unser Gesundheitsminister noch vor kurzer Zeit Sterbehilfe mit Toleranz des Staates aktiv bekämpfen wollte. Kann ich mir für DE auch nicht vorstellen – die Senior*innen stellen einen großen Anteil der Bevölkerung. Und der Wähler*innen, gemein gesagt. Bin auf jeden Fall erschreckend erleichtert, dass meine Eltern noch U80 sind.

Ansonsten bleibt die Welt schizophren. Es reisen tatsächlich immer noch Menschen in den Urlaub in Drittländer, wo auf der anderen Seite für ein Heidengeld Touristen zurück nach Deutschland gebracht werden. Tausende werden aus dem Risikogebiet Ägypten zurückgebracht und gehen – ohne Kontrolle, ohne Aufruf zur Quarantäne – einfach wieder in den Alltag über. Sich einzeln auf eine Decke in den Park zu setzen ist untersagt. Der Besuch von vollen Wochenmärkten (aber auf Abstand achten!) ist aber gestattet. Junge Leute tragen Atemschutz-Masken. Zerbrechlich wirkende Senior*innen tragen keinen und gehen ganz regelmäßig einkaufen, um mal raus zu kommen.

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