Virus

Berlin verändert sich

Jaja, die Welt verändert sich. Immer. Ich möchte hier nur festhalten, wie sich die Stadt Berlin aus meiner subjektiven Sicht verändert.

Heute ist der 17.3.2020. Gestern Nachmittag gab es 332 Infizierte in einer Stadt mit über 3,7 Millionen Einwohner*innen. Die Anzahl der Infizierten wächst noch – Berlin hat sich daher für eine harte Bremsung entschieden.

Nach Absage großer Messen und Veranstaltungen ist jetzt auch das alltägliche Leben ganz massiv betroffen. Am WE waren bereits Bars, Kneipen, Clubs, Kinos, Spielhöllen/Wettbüros, Fitness-Studios, Schwimmbäder etc. betroffen. Museen, Bibliotheken, Opernhäuser etc. waren bereits zu. Kitas und Schulen schließen diese Woche, es gibt nur eine Notbetreuung für „systemrelevante“ Eltern. Allerdings: Wenn nur ein Elternteil systemrelevant ist, soll das andere Elternteil auf den Nachwuchs aufpassen. Was einfach mal nicht immer geht, es können nicht alle im Home Office arbeiten. Wie gut, wenn man eine Tagesmutter hat, sie darf weiterhin betreuen. Ab morgen kommen alle Geschäft dazu, die nicht offiziell als „für die Daseinsvorsorge unverzichtbar“ eingestuft wurden. Lustigerweise bleiben damit Bücherläden offen: Lebensmittel- und Getränkeläden, Apotheken, Drogerien, Banken, Friseure, Zeitungs- und Buchläden, Baumärkte, Handwerker, Bestatter. OMG kein Handyshop! Kein Media Markt! Kein Tattoo Studio!

Spielplätze und Tierparks wollte man nicht schließen, damit die Eltern mit ihrem Nachwuchs nicht schon nach 3 Tagen in den eigenen vier Wänden ausrasten. Und was passiert: Tierparks schließen auch ohne Anordnung und in Mitte macht der Bezirk von sich aus die Spielplätze dicht. Reisen wird immer schwerer, Flixbus stellt ab morgen den Dienst „bis auf weiteres“ ein.

Wette für Freitag: Wann kommt das Ausgehverbot, damit die Leute sich nicht vor Spätis und in Parks treffen? Ich kann mir ein Berlin mit Ausgangssperre nicht vorstellen. Ich finde auch nicht, dass es sich dabei um „Wohlstandstrotz“ handelt. Man kappt einfach mal komplett das ganze Privatleben, soll am Besten brav im Home Office arbeiten (ggf. früh morgens und spät abends, um die Kinder zu betreuen), mit den eigenen Eltern nur telefonieren (bloß kein persönlicher Kontakt!) und ansonsten schön „mal auf das Wesentliche besinnen“, „mal ein Buch lesen“ oder einfach „auf dem Sofa entspannen“. Ehrlich? Kommt man deshalb nach Berlin? Lebt man deswegen in dieser Großstadt? Sowas scheinen nur Facebook-Süchtige zu raten. Ich würde mal das Internet deaktivieren, dann können sich alle mal ganz fix auf das Wesentliche konzentrieren.

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